Imst - Landeck - Flies - Pfunds - Nauders - Reschen - Graun - St. Valentin
[88,21 km Σ178,65 km]
Aus dem Radio und vom Besitzer des Campingplatzes erfuhren wir näheres über die Ausmaße des Unwetters in Österreich. Vorarlberg und weitere Täler waren mit dem Auto nicht zu erreichen. Das für uns wichtigste: Der Reschenpass war ebenfalls für Kraftfahrzeuge gesperrt. Ulrike musste mit dem Wohnmobil über den Brennerpass und dann das Etschtal hochfahren, um am Abend auf der anderen Seite des Reschenpass auf mich zu warten.
Wolfgang und Jürgen bliesen an dieser Stelle ihre geplante Tour nach Meran ab und entschieden sich im Inntal zu bleiben. So setzte ich den Alpencross mit Roger alleine fort. Der Weg führte zunächst am Inn aufwärts nach Landeck. Hier bekamen wir die Auswirkungen des Hochwassers besonders deutlich mit. Wir sahen eine weggespülte Kläranlage, die mit Hochdruck wieder aufgebaut wurde und jede Menge Hubschrauber, die im Fünfminutentakt landeten und starteten. Zum Teil mit riesigen Säcken untergehängt. So wurden die von der Außenwelt abgeschnittenen Täler in Tirol und Vorarlberg versorgt. Wenn ich mir überlege, dass dies unsere ursprüngliche Route war, war es schon gut, einen anderen Weg gewählt zu haben.
Ab Landeck gab es auf der Via Claudia zwei verschiedenen Routen. Die leichtere führte direkt am Inn entlang. Die andere, natürlich schwierigere Route führte an Schloss Landeck vorbei über die Fließer Platte nach Altenzoll. Über diese Stecke quälten wir uns dann auch hoch und wurden mit einem super Höhentrail, gespickt mit historischen Wegstücken und toller Aussicht entschädigt. In Fließ musste einfach ein Capuccino genommen werden, bevor es über eine Asphaltstraße wieder ins Tal zum Inn ging.
Auf dem folgenden Stück nach Pfunds fuhren wir auf kleinen Asphalt- und Schotterstraßen durch das Tal. Dabei überholten wir einen Vater, der mit seinen beiden 11 und 13 Jahre alten Söhnen ebenfalls auf Alpenüberquerung war. Wir fuhren letztendlich bis Reschen gemeinsam und bestaunten das Durchhaltevermögen des jüngsten. Kurz vor Pfunds war die Straße von der Polizei gesperrt. Alle Autos mussten anhalten und wurden wieder zurückgeschickt. Für uns hatte der nette Polizist aber eine gute Nachricht: Wir durften die Bundesstraße über den Reschenpass benutzen, was der Vater mit den Jungs natürlich gerne annahm. Roger und ich konnten uns natürlich die einmalige Chance, auf der (extra für uns :) gesperrten Passstraße zu fahren, nicht entgehen lassen.
Im Nachhinein weiß ich aber immer noch nicht, welche Brücke einsturzgefährdet sein sollte. Jedenfalls hatten wir Bau- und Sicherungsarbeiten erwartet, und trafen nur auf eine leere Straße. So konnten wir wenigsten in Ruhe die Aussicht genießen und Bilder von Fort Nauders machen, an dem wir sonst mit dem Auto immer schnell vorbeirauschen. Eine kurze Rast an Schloss Naudersberg und die letzten Höhenmeter lagen vor uns. Mit 1450m erreichten wir den bis dahin höchsten Punkt unserer Tour. Übrigens schien jetzt auch die Sonne und ein starker Rückenwind trieb uns am Reschensee hinab nach St. Valentin.
Hier waren wir trotz unserer mehr als 7 stündigen Fahrt noch vor Ulrike am Campingplatz. Allerdings musste sie ja auch einen ganz schönen Umweg fahren. Roger fand auch sofort ein Zimmer im Ort und wir verabredeten uns beim gemeinsamen Abendessen zum Start am nächsten Morgen um 9:00 Uhr.
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