Von Norwegen zurück nach Schweden
Auf dem Weg nach Östersund hielten wir an der E14 hinter Hegra und spazierten zu den Felszeichnungen. Hier liegt eines der größten nordeuropäischen Felder mit Felszeichnungen aus der Bronzezeit (1500 – 500 v.Chr.). Bei einigen Figuren musste man allerdings schon sehr viel Fantasie haben, um ihre Darstellung zu deuten.
Bei strahlend blauem Himmel erreichten wir Östersund und parkten unser Wohnmobil zunächst am Hafen. Als wir nach einem Stadtbummel zurückkamen, war dort allerdings der „Bär los“. Die Einheimischen hatten Feierabend und trafen sich nun zur Showtime. Links von uns die Motorradfahrer und rechts von uns die Freaks mit den vierrädrigen Fahrzeugen. Dabei handelte es sich aber meist um aufgemotzte Oldtimer amerikanischer oder schwedischer Herkunft. Jetzt weiß ich auch, was die Schweden in den langen Winternächten machen: Autos aufmotzen!
Für den Weg nach Süden wählten wir zunächst die Strecke entlang des Storsjön. Nach einem kurzen Stück auf der Rv45 verließen wir den Inlandsvegen bei Åsarna und fuhren über Nebenstraßen ins Vemdalsfjällen. Hier fanden wir wieder die von uns so geliebte schwedische Weite. Wälder und Hügel soweit das Auge reicht. Dazwischen fast leere, schnurgerade Straßen. In dem Wintersportgebiet von Vämdalsskalet parkten wir und begaben uns auf eine „Bergwanderung“. Nach einer Stunde hatten wir den 910 m hohen Hovde „bezwungen“. Leider war die Hütte geschlossen, aber dafür gab es eine tolle Fernsicht. Wälder soweit das Auge reicht und am Horizont die schneebedeckten Gipfel in der norwegischen Grenzregion. Wir quartierten uns auf dem Campingplatz von Vemdalen ein. Am nächsten Tag sollte noch einmal eine Mountain Bike Tour bzw. eine Wanderung die Gedanken an die bevorstehende Rückfahrt verdrängen.
Auf dem Inlandsvegen durch Mittelschweden
Die Rückfahrt war eher langweilig. Hinter Sveg kamen uns zwei Rentiere auf der Straße entgegen. Aber kein Problem, da die Straße hier sehr breit und schnurgerade war. Da bereitete ein Gewitter kurz vor dem Siljansee schon mehr Probleme.
Als letzte Station in Schweden steuerten wir den Tiveden Nationalpark in der Nähe von Karlsborg an. Da das Wetter mittlerweile sehr gut war, hatte ich festgestellt, das ich in diesem Urlaub noch nicht einmal schwimmen war.
Der Tiveden Nationalpark ist eines der wildesten Waldgebiete Südschwedens. Stark hügeliges, mit vielen Felsbrocken übersätes Gelände. Inmitten dieser urwaldartigen Landschaft liegt Vitsand (weißer Sand), ein traumhafter Badeplatz am Trehörningen- See. Als wir ankamen war es Sonntagmittag und wir waren nicht die einzigen, die hier baden wollten. Aber wir hatten ja Zeit und beschlossen erst mal eine Runde durch den Wald zu wandern. Die Runde dauerte über vier Stunden und wir fanden dabei einen kleinen Badeplatz, der Vitsand noch einmal toppte. Es wäre doch gelacht, wenn ich in Schweden nicht baden ginge! Nur Giovanni wollte nicht mit mir zusammen ins Wasser. Er hatte wohl Angst, dass ich seinen Stock wegschnappte.
Nach diesem herrlichen Erlebnis war endgültig die Rückreise angesagt. Bei hochsommerlichen Temperaturen folgte noch ein kurzer Einkaufsstop in Halmstad, die obligatorische Kaffeepause auf Farø und schon waren wir wieder in Deutschland. Nur als wir den Wetterbericht hörten, war es mit der geplanten Übernachtung in Heiligenhafen vorbei. Am nächsten Tag sollten es bis zu 35°C werden. Das wollten wir uns denn doch nicht antun und fuhren die Nacht durch. Morgens um ½ 5 Uhr waren wir „at home“, gesund, erholt und um viele Eindrücke reicher.
Alles in allem war es ein toller Urlaub. Der Tacho des Wohnmobils ist in 22 Tagen um 5089 km vorgerückt; das Wohnmobil ist problemlos gelaufen und wir haben viel gesehen. Und mit dem Wetter hatten wir auch mal wieder Glück - im Grunde hatte es nur an vier Tagen vereinzelt geregnet. Dafür hatten wir an 12 Tagen schönes Sonnenwetter und sehr angenehme Temperaturen.
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