An den Atlantik und über den Atlanterhavnsveien
Das Stadtgebiet von Kristiansund selbst erstreckt sich auf drei im Meer liegenden Inseln, die über Brücken miteinander verbunden sind. Der geschützte Hafen wurde schon vor mehr als 8000 Jahren genutzt. Früher war Kristiansund Standort vieler Fischereischiffe und für seinen Klippfisch berühmt. Heute profitiert die Stadt vom Ölboom in Norwegen und ist Anlaufstelle der Versorgungsschiffe. Entsprechend modern und lebendig ist die Stadt. Einzig der Campingplatz konnte uns nicht überzeugen. Landfahrer und Saisonarbeiter gingen wohl nicht sehr sorgsam mit den Sanitäranlagen um.
Nach einem Stadtbummel verließen wir Kristiansund mit der Fähre in Richtung Atlantikstraße. Zwischen Kristiansund und Kårvåg liegen unzählige Inseln, die noch bis vor 20 Jahren nur mit Fähren zu erreichen waren. Der 8474 m lange Atlanterhavsveien verläuft direkt am Meer entlang, und ist lebenswichtige Verbesserung der Infrastruktur in der zerklüfteten Schärenlandschaft. Die Inseln und Holme entlang der Strecke werden hier auf imposante Weise durch insgesamt zwölf Brücken und mehrere Dämme verbunden. Mittlerweile ist der Atlanterhavsveien auch zu einer touristischen Attraktion geworden. Aus Schweden kommen die Taucher und aus Deutschland die Angler, wie uns ein Norweger berichtete. Wir hatten zwar keine Angeln dabei, nutzen aber die herrliche Landschaft zu einem Spaziergang über die Klippen und genossen die Aussicht.
Bei einsetzendem Nieselregen fuhren wir anschließend über die landschaftlich nicht sehr aufregende E39 nach Trondheim. Hier wollten wir die nächsten drei Tage verbringen und uns mit Dirk und Britta, die wir bis dahin nur virtuell aus dem Internet kannten, treffen.
Trondheim - Hauptziel unserer Reise
Wir erreichten Trondheim an einem Sonntagnachmittag und konnten so mit dem Wohnmobil bis in die Innenstadt hineinfahren. Wir fanden einen Parkplatz am Rande der Speicherhäuser und machten zunächst einen Stadtbummel. Ich weiß nicht, ob es am Wetter oder am Sonntag lag, aber es war nicht viel los. So konnten wir die Sehenswürdigkeiten wenigstens in Ruhe anschauen. Nur den Nidaros-Dom schenkten wir uns. Ulrike findet es unverschämt, wenn für den Besuch einer Kirche Eintritt verlangt wird. Und da hat sie Recht! Dafür gab ich einem jungen Mann, der mir sein Rad und die Liftkarte lieh, gerne 20 Kronen. Wann fährt man schon Fahrradlift? Den gibt es nur in Trondheim und das ist auch gar nicht so einfach; Bein imer schön steif halten!.
Wir übernachteten auf Storsand Camping bei Malvik und fuhren am nächsten Tag wieder nach Trondheim. Diesmal parkten wir den Hobby 600 auf dem Wohnmobilparkplatz in der Nähe des Ringve-Museum. Zunächst erklommen wir zu Fuß einen Hügel und hatten einen herrlichen Blick über Stadt und Fjord. So konnten wir auch ein Schiff der Hurtigruten beim Auslaufen beobachten. Anschließend fuhren wir mit den Fahrrädern ins Zentrum. Beeindruckend ist die Nutzung des alten Hafengeländes mit modernen Wohnhäusern und angeschlossenen Yachthafen. Im Wissenschaftsmuseum besuchten wir eine sehr interessante Ausstellung zum Thema „Deutsch- Norwegische Geschichte“. Auch die Fußgängerzone und der Marktplatz waren heute stark frequentiert. Lag es am Montag oder am Sonnenschein?
Am Dienstag trafen wir dann Dirk und Britta mit ihrem Hobby 600. Natürlich verglichen wir die Autos und tauschten Erfahrungen aus. Und ganz nebenbei stellten wir dann fest, dass man 1800 km fahren muss, um gemeinsam zu grillen, obwohl man nur 50 km auseinanderwohnt. Aber wo scheint um Mitternacht noch die Sonne? Schöne Grüße nach Rees an den Niederrhein!
Während Dirk und Britta noch an den Polarkreis wollten, fuhren wir am nächsten Tag rüber nach Schweden. Wir mussten langsam an die Rückfahrt denken.
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