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Wohnmobil-Touren im Ãœberblick

Lofoten 2009 ...Nachschlag geholt

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37 img 8816b 7Wohin fährt man in den Urlaub, wenn man im letzten Jahr auf den Lofoten war? Als die Frage nach dem Urlaubsziel für 2009 aufkam, war die Antwort relativ einfach: Nachschlag holen! Wir möchten noch mehr von der Mitternachtssonne sehen und die tolle Landschaft am Nordmeer erleben. Dabei war uns die lange Anreise egal. Der Weg ist das Ziel und wir wollten diesmal sogar noch etwas weiter nach Norden. Auf den Vesterålen eine Walsafari besuchen, das wäre doch was!

routeViele Reiseführer schlagen die Route über die E4, an der schwedischen Ostküste hoch, zu den Lofoten vor. Um uns ein eigenes Urteil darüber bilden zu können, und weil die Route über Stockholm führt, wählten wir diese Strecke für die Hinfahrt. Stockholm hatte uns 1998 schon einmal begeistert und wir wollten dort wenigstens für einen Tag Station machen.

Der Hobby 600 bekam frisches Motoröl und das zweite Reserverad auf den Fahrradträger. Am Heckbett wurden noch ein paar Ablagen als Nachttisch montiert und der Mückenschutz verbessert. Für die Führerhaustüren baute ich noch einsteckbare Lüftungsgitter.

Auf nach Stockholm

Für größeres Bild bitte klicken!Uns standen knapp vier Wochen Reisezeit zur Verfügung, als wir am Montag, den 08.06.09 gegen Mittag in Recklinghausen starteten. Schnell hoch und langsam zurück war auch in diesem Jahr wieder die Devise. Auf Grund vieler Baustellen zwischen Bremen und Hamburg fuhren wir in diesem Jahr über Hannover in den Norden. In Puttgarden machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang entlang der Ostsee und betrachteten schon mal aus der Ferne die Fährschiffe. Bei untergehender Sonne setzten wir gegen 20:45 Uhr nach Rødby über, um dann ohne Zwischenstop durch Dänemark nach Helsingør zu fahren. Für größeres Bild bitte klicken!Nach Mitternacht erreichten wir den Fährhafen. Ein roter Vollmond strahlte über der Ostsee, so als ob er uns verabschieden wollte. Für längere Zeit würden wir keine Dunkelheit und keinen Mond mehr sehen. Während der Hunde-Gassi-Runde machte ich ein paar Aufnahmen vom Fährbahnhof der Eisenbahn. Die „M/F Tycho Brahe" brachte uns um 1:40 Uhr schließlich nach Schweden.

In Helsingborg kam die erste unangenehme Überraschung auf uns zu: Klara verweigerte den Dienst! Klara, das ist unser Navigationsgerät, kam wohl mit dem Kartenwechsel nicht zurecht. Auch mehrmaliges Reseten konnte Klara nicht zur Arbeit überreden. So mussten wir unsere Reise schließlich ohne Navigationsgerät fortsetzen - wofür hat man denn eine Beifahrerin?

Für größeres Bild bitte klicken!Diese lotste mich dann auch richtig auf die E4. Dort fuhren wir noch eine gute Stunde durch die dunkle Nacht. Gegen 3:30 Uhr erreichten wir vor Ljungby den Rastplatz, auf dem wir schon im vergangenen Jahr übernachtet hatten. Im Nebel des beginnenden Tages parkten wir unseren Hobby 600 nach den ersten 858 km und schliefen auch sofort ein.

Der nächst Morgen begann natürlich zunächst mit einem Hundebad. Bisher hatten wir immer angenommen, es handelt sich bei dem Gewässer um einen See. Es ist allerdings der Fluss Lagan, der die E4 eine ganze Weile begleitet. Giovanni war es egal, Hauptsache schwimmen.

Anschließend fuhren wir auf der E4 weiter gen Norden. In Jönköping stoppten wir bei einem Einkaufszentrum. Geld holen, einkaufen und voll tanken stand auf dem Programm. Ich freute mich schon auf den schwedischen Kanelkranz und die anderen leckeren Kuchenteilchen. Bei Nörrköping verließen wir die Autobahn kurzzeitig und suchten uns einen Parkplatz am Göta-Kanal für unsere erste schwedische Kaffeepause in diesem Jahr. Zurück auf der Autobahn näherten wir uns schnell Stockholm. Der Verkehr wurde zusehends dichter. Jetzt machte sich auch das Fehlen von Klara bemerkbar. Ich hatte mich auf sie verlassen und nur eine grobe Übersichtskarte eingesteckt. Es war gar nicht so einfach für Ulrike uns im Feierabendverkehr zum Stellplatz auf die Insel Långholmen zu führen. Im Gegensatz zum Campingplatz, den wir vor 11 Jahren besucht hatten, lag der Stellplatz unmittelbar in Stadtnähe auf einer grünen Insel.

Für größeres Bild bitte klicken!Bei Långholmes Husbilscamping handelt es sich im Grunde um einen Parkplatz mit einem Toilettencontainer. Mit 220 SKR für eine Nacht mit Strom auch i.O. Nichts für Urlaub, aber als Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung für uns ideal. Einerseits ist man mit dem Hund sofort im Park, wo alle Stockholmer ihre Hunde ohne Leine laufen lassen, andererseits kann man schön zu Fuß am Wasser entlang in die Altstadt laufen. Beim ersten Erkundungsspaziergang mit Giovanni konnte ich direkt ein paar schöne Fotos von der Altstadt auf den Chip speichern. So hatten wir uns das auch für den nächsten Tag vorgestellt.

Für größeres Bild bitte klicken!In der Nacht wurden wir allerdings von Regentropfen geweckt. Sie prasselten auf das Wohnmobildach und ließen die Stimmung etwas sinken. Gestern war es doch noch so schön und heute alles grau und trübe. Nach dem Frühstück machten wir uns dann mit Regenzeug bekleidet auf den Weg in die Altstadt. Wenigstens hatte es im Moment aufgehört zu regnen. Wir schlenderten durch die engen Gassen mit Ziel auf das Schloss. Um 12:15 Uhr findet hier die Wachablösung statt. Leider fing es jetzt wieder zu regnen an und trotz erhöhter Position auf einem Sims war der Ausblick meist durch Regenschirme versperrt. Das wesentliche bekamen wir aber dennoch mit. Mich wunderte vor allem die Lockerheit der schwedischen Wachen. Sie grinsten und flachsten mit den Zuschauern. Wenn ich mich da an die Wachen in London erinnere - stocksteif und todernst, kein Vergleich. Ich wunderte mich dann bei einigen Uniformen noch über die Wölbungen auf der Brust. Da waren tatsächlich Frauen bei. Klar, Schweden ist ein modernes Land!

Für größeres Bild bitte klicken!Nach der Wachablösung setzten wir unseren Rundgang durch Gamla Stan fort. Leider regnete es zwischendurch immer mal wieder. Das hatte aber auch seine lustigen Seiten. Auf dem Stortorget sahen wir drei Mädchen unter einem Regenschirm sitzen und die Giebel der Häuser am Markt malen. Zu schön, wenn sie unter dem Schirm hervorguckten und immer mal wieder Maß nahmen.

Irgendwann überquerten wir die Vasabron und gingen in die neue City. Von dort wollten wir eine Stadtrundfahrt unternehmen. Als wir die Hamngatan erreichen, hören wir laute Technomusik. Dann sahen wir einen Lastwagen. Auf seiner Ladefläche waren riesige Lautsprecher installiert und junge Leute tanzten im Takt der Musik, winkten den Passanten zu und prosteten mit Bierdosen zu. Auf Transparenten stand irgendwas von „Danke, Mama" und viele Namen. Auf ein Mal kam ein zweiter LKW, und dann ein dritter und immer mehr. Sie fuhren zwischen den Kreisverkehren Sergels Torg und Nybroplan die Hamngatan immer rauf und runter. Die Passanten blieben stehen und klatschten mit und die jungen Leute feierten ausgelassen. Bald erkannten wir auch den Grund der Freude: Student 2009 - vergleichbar mit unserem Abitur feierten die jungen Leute ihren Schulabschluss. Für größeres Bild bitte klicken!Während Ulrike in den Galerien - einem Einkaufszentrum - mal auf kleine Mädchen musste, hatte ich Spaß an der Loveparade und machte reichlich Aufnahmen. Irgendwann machte ich mir doch Sorgen um meine Frau. Hatte sie sich verlaufen? Gerade als ich sie anrufen wollte, kam sie aus einer ganz anderen Ecke zurück. Das Untergeschoß der Galerien führte unter die Straßen und sie kam in einer ganz anderen Straße wieder ans Tageslicht. Dann musste sie mich erst einmal suchen und war dann sichtlich froh, mich wieder zu haben. Zur Belohnung gab es bei einem Italiener eine Stärkung. In der Touristeninformation belegte ich erst einmal einen Internetrechner. Neben Grüßen in die Heimat wollte ich auch einen Blick auf den Wetterberichte werfen: Stockholm Regen - Lofoten Sonne. Nur dass es in den nächsten Tagen umgekehrt werden sollte, machte mir doch ein bisschen Sorgen. Aber ändern konnte ich es eh nicht und das Programm deshalb über den Haufen zu werfen war es nicht wert.

Für größeres Bild bitte klicken!So erwischten wir gerade noch den letzten Stadtrundfahrtbus, der komischerweise schon um 16:00 Uhr fährt. Es war ein Doppeldecker der „Blauen Linie" und er fuhr uns zunächst auf die Insel Djurgården. Hier befindet sich neben verschiedenen Museen auch der Vergnügungspark Gröna Lund. Anschließend ging es durch das Diplomatenviertel zum Kaknästornet, dem Fernsehnturm. Bei schönem Wetter hat man von seiner Aussichtsplattform einen tollen Blick über Stockholm. Nur leider sahen wir heute kaum seine eigene Spitze. Dafür aber den Freihafen und die Fähren nach Finnland und ins Baltikum. Durch wunderbare alte Stadtteile mit bemerkenswerter Architektur führte der Weg dann wieder in die Innenstadt. Vorbei an den vielen Geschäften, Restaurants und Vergnügungsbetrieben. Jetzt sahen wir auch wieder unsere Loveparade. Diesmal waren wir im Obergeschoss des Doppeldeckers aber auf Augenhöhe mit den Students und konnten ihren Spaß richtig aus den Gesichtern lesen.

Am Opernhaus verließen wir den Bus und gingen zu Fuß am Reichstag vorbei zum Rathaus. Hier erwischte uns mal wieder ein Schauer. Vorbei an wunderschönen Fassaden von Häusern, in denen ich nicht wohnen möchte, gingen wir zum Rålambshovsparken. Hier konnten wir trotz des nicht gerade guten Wetters vielen Stockholmern bei Sport und Spiel zuschauen. Nun brauchten wir nur noch eine Brücke zu überqueren und waren wieder auf Långholmen. Ich freute mich nur darüber, dass ich gestern schon die Fotos von der Brücke gemacht hatte. Da schien ja noch die Sonne.

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Kommentare

1
Gerd Rafalski
10 jahre vor
Hoy Wilfried
Super Bericht, Tourendaten, gute Tips.
Das ist genau was ich brauche. Wir wollen 2014 nach den Lofoten, sind aber absolute Neulinge. Somit für jeden Tip dankbar. Mach weiter so.
Liebe Grüsse aus der Schweiz. Gerd
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3
Magnar
14 jahre vor
Hallo Wilfried,
habe Deinen Bericht mit Interesse gelesen. Mann könnte ihn fast als Navi-Ersatz nehmen, so ausführlich ist er.
Ich bleibe hier auf der E6 und lasse mich so langsam Richtung Alesund treiben, dann geht es irgendwie ohne große Planung bis zum 18.08.09 wieder Richtung Heimat.
Gruß aus Norwegen
Magnar - Camperf32 -
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4
moni-kiel
14 jahre vor
Moin Wilfried,
mal wieder ein Superbericht und tolle Bilder. Danke nochmal für den Tip mit CP Hov war super

Lieben Gruß Moni
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Aus dem Gästebuch

René Fankhauser
Hallo Wilfried
Ich dachte schon, dass ich einer der wenigen Wohnmobil Fahrer bin, der mit einem alten Fahrzeug unterwegs ist J
Wir haben einen Hymer Camp 55, den wir hegen und pflegen. Auch bei mir steht die Technische Kontrolle an und so habe ich in den letzten Monaten viel Zeit investiert.
Hauptbremszylinder ausgetauscht, sowie die Bremsscheiben vorne. Bremszylinder Hinterachse und Stossdämpfe....
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Dienstag, 30. November -0001
Rene
Glückwunsch zum gelungenem Webauftritt. Klasse Design und coole Bilder.

Macht weiter so!

Gruß Rene
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Dienstag, 30. November -0001
Andree
Hallo Wilfried,

ich habe gerade erst diese schöne Hompage gefunden weil ich nach Hobby 600 gesucht habe. Der Hobby 600 war wohl der eigenwilligste Serien Camper der Anfangsjahre im Reisemobilbau. Leider sieht man ihn heutzutage nur noch selten, mal abgesehen von so mancher Waldeinfahrt mit roter Beleuchtung. Der 600er ist urgemütlich, alles drin was man braucht bei mal gut 6m Länge!

Beste GrÃ...
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Mittwoch, 16. Mai 2012
Raimund Bordelius
Hallo,
sehr lehrreich und gut gemacht. Habe was gelernt.
Gruß
R.B.
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Dienstag, 30. November -0001
Paul auf FFB
Datum: 07.07.2005 12.10 Uhr
erst jetzt
Hallo Winfrid, schaue immer in der Mittagspause ins Forum und heute auch bei Dir rein. Toll gemacht, vielleicht trifft man sich mal in Bonn bei der Durchreise zur Mosel. Im Siebengebirge läßt es sich auch gut Biken. Gruß Paul auf FFB
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