Hinter uns liegen drei Wochen Urlaub. Drei Wochen ohne Hund. In der ersten Woche ging es noch. Da hatten wir unsere Enkeltochter dabei. Aber nachdem sie von ihrer Mutter abgeholt wurde und wir den Urlaub alleine fortsetzten, merkten wir ganz schnell, dass etwas fehlt. Keiner da, mit dem man raus gehen musste, den man füttern musste und an dem man seine Freude hat.
Zwölf Jahre lang war Giovanni dieser jemand. Kurz vor dem Urlaub mussten wir ihn einschläfern lassen. Für uns war aber schon vor Giovannis Tod klar, dass wir uns nach seinem Ableben wieder einen Hund zulegen wollten. Wieder einen Bouvier und wieder einen Rüden.
Was macht man also im Urlaub, wenn man Langeweile hat? Man beginnt zu googeln. Erste Adresse dabei war die Webseite des Deutschen Bouvier Club von 1977 e.V. (DBC). Neben mehreren Deckmeldungen und zwei 7 Monate alten Junghunden fand ich dort eine Wurfmeldung.
Am 2. Mai 2015 hatten in NajaNajas-Bouvierzucht 4 Rüden und sechs Hündinnen das Licht der Welt erblickt. Sie waren also gerade im richtigen Alter für einen Besitzerwechsel und – welch Zufall – der Zwinger liegt im unserem Urlaubsgebiet. Also angerufen und Termin mit Sabine und Bernd Folke vereinbart.
So fuhren wir nach Wahlstedt und schauten uns den Zwinger an. Eigentlich stand zu diesem Zeitpunkt schon fest, dass wir mit Hund aus dem Urlaub nach Hause kommen würden.
Zunächst waren wir positiv überrascht, dass Hunde-Vater und -Mutter im Hause wohnten. Eigentlich eher selten; meist halten die Züchter nur die Hündinnen und lassen extern decken. So konnten wir aber auch einmal den Vater unseres zukünftigen Hundes kennenlernen. Garou hat uns zunächst durch seine Größe imponiert. Naja, die Mutter, hat für Bouviers eine normale Größe hat. Beide sind schwarz gestromt und sehr zutraulich. Wir kennen nun ja schon einige Bouviers, aber diese beiden haben uns auch vom Wesen her sofort überzeugt. Während wir die beiden im Haus der Züchter gegrüßten, tobten die Welpen im Wintergarten.
Dann kam der Moment, als wir in den Wintergarten gingen und dem Rudel Welpen gegenüberstanden. Sofort stürzten sich alle auf uns. Da musste man sich schon ganz schön wehren, um nicht umgeschubst zu werden. Nach einer Begrüßungsphase trug Sabine die Hündinnen in den Garten. Somit waren wir mit den vier Rüden alleine. Jetzt begann die Qual der Wahl. Bernd und Sabine konnten alle Welpen unterscheiden und beim Namen rufen. Über jeden einzelnen konnten sie etwas berichten. Letztlich fiel unsere Wahl auf Amarok. Besser gesagt hat er sich uns empfohlen. Er begrüßte uns am intensivsten, so als ob er sagen wollte: Ich gehöre zu Euch. Bernd beschrieb ihn als neugierig und zurückhaltend. Durch sein helles Fell unterschied er sich auch etwas von den anderen Welpen. Vermutlich war das auch der ausschlaggebende Punkt. So würde er uns nicht zu sehr an Giovanni erinnern.
Schnell noch ein Foto an die Tochter gemailt und dann war die Sache klar. Amarok sollte uns in den nächsten Jahren begleiten. Vorher durfte er aber noch eine Woche bei seinen Eltern und Geschwistern bleiben. Schließlich wollten wir noch eine Woche mit dem Wohnmobil an die Ostsee und das wollten wir dem jungen Hund als ersten Eindruck von seiner neuen Umgebung nicht zumuten. Dazu wird er später noch oft genug Gelegenheit haben.
Am darauffolgenden Samstag war es dann soweit. Wir holten Amarok in Wahlstedt ab. Noch einmal ein intensives Gespräch mit den Züchtern und dann folgte die Verabschiedung. Aber nicht ohne für das kommende Jahr ein Treffen zu vereinbaren. Schließlich sind Bernd und Sabine auch Wohnmobilfahrer.
Im Wohnmobil war die erste halbe Stunde für Amarok sehr aufregend. Er musste alles erkunden. Dann machte er im Mittelgang Platz und ruhte sich aus. Mit drei Pausen legten wir die knapp 400 km Fahrt zurück. Dann war für uns der Urlaub beendet und Amarok war in seinem neuen Zuhause.
Neugierig, wie er so ist, musste er erst einmal alles untersuchen. Dann kam die Begrüßung mit unserer Enkeltochter. Sie kannte nur Giovanni und war eigentlich etwas enttäuscht, dass Amarok so klein war. Das änderte sich aber schnell, als er sie das erste Mal umschubste. Aber das ist eine andere Geschichte ….
Auf jeden Fall sind wir schneller, als eigentlich gedacht, wieder auf den Hund gekommen. Ein schönes Urlaubsmitbringsel.
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