Während des „Familientreffen“ auf dem Südsee-Camp machte ich mit Amarok einige ausgedehnte Spaziergänge rund um den Campingplatz. Dabei kam ich an einigen Schautafeln vorbei, die am Wietzendorfer Ring eingerichtet sind. Der Wietzendorfer Ring verbindet die Wietzendorfer Außendörfer miteinander und ist ca. 43 km lang. Es gibt es mehrere Abkürzungen und Rückführungen, die alle zum Wietzendorfer Kernort führen. Auf den Schautafeln findet man interessante Informationen zur Geschichte dieses Landstrichs.
Unter dem Titel „Was wir gemeinsam tun – Tote und Lebende“ wird über das Sterben in der dörflichen Gemeinschaft berichtet. Wer informiert wen, wer kümmert sich um was – alles war in der Gemeinschaft geregelt.
Ein Beispiel: „Zuhause zu sterben ist heute ein Wunsch vieler Menschen. Früher war das der Regelfall. Alte und Kranke wurden daheim gepflegt. Wenn der Tag gekommen war, nahm das ganze Dorf daran teil. In den Außenortschaften des Kirchspiels wurde zunächst der nächste Nachbar informiert. Der organisierte weiter. An Arbeiten gab es viele, und die Nachbarn waren genau nach ihren Pflichten eingeteilt, Die jeweils nächsten mit je zwei Personen, die folgenden mit je einer Person. Der Nachbar zur Rechten kümmerte sich nach dem Tod um die Dienste, die heute Beerdigungsinstitute übernehmen – die Benachrichtigung des Pastors, des Küsters und z.B. des Standesamts. Eine Frau machten in allen Häusern die Beerdigung bekannt. Der Nachbar zur Linken stellte das Gespann und fuhr, meist mit dem Leiterwagen als Leichenwagen. Zwei Frauen der übernächsten Nachbarn für die Dienste bei der Aussegnung und bei der Aufbahrung zuständig. Zum Beispiel kümmerten sie sich um die Leuchter und Kerzen. Zwei junge Männer wurden zum Läuten geschickt. Das Amt der Sargträger übernahmen die übrigen Dorfbewohner im Wechsel, indem einer die anderen zusammenrief.“ So geht es weiter, bis hin zur Beerdigung. Alles geregelt!
Auf einer weiteren Schautafel wird die Bedeutung und Entstehung der Hexenreihe beschrieben. Die Hexenreihe ist die Ansammlung von sechs Häusern. Auch ihre Geschichte ist schön zu lesen und eine willkommenen Abwechslung während einer schönen Wanderung durch die Landschaft.
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