Unser nächstes Ziel war das Schiffshebewerk von Niederfinow. Janni hatte davon berichtet und kam extra aus Finnland hierher. Jetzt wissen wir auch warum.
Das 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern.
Das Bauwerk ist ein Paradebeispiel der Ingenieurbaukunst in Deutschland und begeistert jeden „Techniker“. Zunächst informierten wir uns im Besucherzentrum über die Bedeutung der Binnenschifffahrt im Allgemeinen und das Bauwerk im Speziellen. Anschließend benutzen wir den Serpetinenweg um uns das Bauwerk von oben anzuschauen. Wir hatten Glück und konnten das „Senken“ eines modernen Schubverbandes beobachten. Da der Trog für den Verband zu klein war, musste der Schubverband geteilt und einzeln abgesenkt werden.
Damit dies zukünftig nicht mehr erforderlich ist, wird seit 2009 ein neues, größeres Schiffshebewerk gebaut. Im Besucherzentrum ist es auf dem Modell schon fertig. In Natura kann man sich von oben ein Bild vom aktuellen Stand der Bauarbeiten machen. 2014 soll das neue Hebewerk fertig sein. Dann können die Schubverbände auch in einem Rutsch befördert werden.
Natürlich ist das Bauwerk auch eine Touristenattraktion und so überrascht es auch nicht, dass der große Besucherparkplatz für Wohnmobile zum Übernachten freigegeben ist. So konnten wir den Betrieb auch in der Nacht beobachten.
Am nächsten Morgen fuhren wir zu nächst nach Oderberg. Ein Spaziergang durch den Ort zeigte uns eine aussterbende Stadt. Leerstände und schlechte Bausubstanz lassen nicht gerade auf eine rosige Zukunft deuten.
Anders sieht es da in unserem nächsten Ziel aus: Angermünde. Diese Stadt ist sehr gut renoviert. Besonders der Marktplatz mit dem Rathaus hat uns beeindruckt. Aber auch die Stadtmauer und der Rundweg sind einen Spaziergang wert. Hier sieht man, das Geld geflossen ist. Möglicherweise liegt es ja an dem Landtagsabgeordneten. Der heißt zufällig Matthias Platzeck und ist Ministerpräsident von Brandenburg.
Nach ein paar Einkäufen verließen wir aber Angermünde fürs Erste und fuhren nach Lunow- Stolzenhagen. Hier quartierten wir uns auf einem kleinen Stellplatz am der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, einem Kanal parallel zur Oder.
Von diesem Platz aus unternahmen wir Spaziergänge durch den Nationalpark Unteres Odertal. Natürlich sahen und hörten wir jede Menge Kraniche und andere Vögel. Eine Radtour führte uns an Burg Stolpe vorbei nach Criewen zum Nationalpark-Informationszentrum und an der Oder entlang wieder zurück zum Stellplatz. Glücklicherweise war es nicht mehr ganz so heiß, wie in den Tagen zuvor.
Nach zwei Tagen verließen wir Stolzenhagen; wir mussten Einkaufen. Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Viele Dörfer haben keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Einmal täglich kommt ein mobiler Bäcker und wenn man den verpasst, dann muss man ca. 20 km in den nächsten größeren Ort.
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