Der Kystriksveien
Steinkjer ist auch Beginn des Kystriksveien (Fv17), der über 650 km nach Bodø führt. Wir sind die Strecke 2009 schon einmal in südliche Richtung gefahren und waren von ihrem Verlauf entlang der Küste begeistert. Deshalb wollten wir sie in diesem Jahr mal in Richtung Norden befahren.
Unser erstes Ziel sollten die Pfahlhäuser in Namsos sein. Auf dem Weg dorthin regnete es fast ununterbrochen. Dennoch mussten wir unterwegs einige Male anhalten, um Wasserfälle zu fotografieren.
Die Pfahlhäuser haben wir aber nur von außen gesehen, da es die ganze Zeit regnete und wir auch keinen Parkplatz für unser Wohnmobil fanden. Je näher wir zu Küste kamen, desto gewagter waren die Bauwerke. Besonders interessant war bei Foldereid eine Brücke hoch über einen Fjord, die unmittelbar in einem Tunnel endete. Kurz danach erreichten wir in Holm den ersten Fährhafen unserer Route. Hier kauften wir uns zunächst die Ferjekort. Damit sollten sich die Fährkosten für uns deutlich reduzieren.
Glücklicherweise hatte der Regen aufgehört. So konnten wir während der Überfahrt an Deck die Küstenluft genießen. In Vennesund machten wir eine Pause und wanderten zur „Haifisch-Kuh-Badewanne“, einer Skulptur der Skulpturlandskap Nordland. Bei diesem Projekt sind verschiedene Kunstwerke in der Landschaft platziert. Während unserer Reise sollten wir noch viele andere dieser Arbeiten besichtigen können.
Während unserer Weiterfahrt kam sogar zeitweise die Sonne zwischen den Wolken hervor. So boten sich interessante Bilder am Himmel. Wir folgten der Rv17 über Brønnøysund bis zum Campingplatz auf der Insel Torget. (Bild 14) Hier wollten wir am nächsten Tag eine Wanderung zum Torghatten unternehmen. Der Torghatten ist ein Berg mit einer besonderen geologischen Form. In seiner Mitte hat er ein etwa 35 Meter hohes und rund 160 Meter langes Loch. Entstanden ist es vermutlich durch Ausspülungen der Meeresbrandung während der immer noch andauernden Postglazialen Landhebung nach Abschmelzen der Gletscher aus der letzten Kaltzeit. (Quelle: Wikipedia)
Vom Campingplatz aus kann man das Loch in einer zirka 30 minütigen Wanderung erreichen und hat einen tollen Ausblick auf die norwegische Schärenlandschaft. Der Weg ist aber sehr steil und steinig. Nach der Wanderung kam das Veloped zum Einsatz. Mit ihm gingen wir zur anderen Seite des Berges und betrachteten das Loch von der Meerseite aus.
Nach der Wanderung fuhren wir zurück nach Brønnøysund. Hier schauten wir uns zunächst ein weiteres Kunstwerk der Skulpturlandskap an: Steinar Breiflabb. Eine Insel wurde mit Hilfe von Steinen in einen Fisch „verwandelt“. Um den Fisch auch von der anderen Seite sehen zu können mussten wir über eine große Brücke fahren. Dieser Typ Brücke würde uns noch öfters begegnen. Auf engstem Raum wird eine Auffahrt zur Brücke mit 90 Grad umgelenkt Die Brücke ist so hoch, dass auch Schiffe der Hurtigruten drunter herfahren können. Bei starkem Wind möchte ich diese Brücke nicht befahren. Aber wir hatten Glück der Himmel wurde blau. Dieses Glück hielt aber nicht lange an.
Als wir zum nächsten Fährhafen kamen, war der Himmel schon wieder grau. Schade, so konnten wir die Gipfel der verschiedenen Bergketten nicht sehen. Selbst die berühmten Sieben Schwestern hatten sich vor uns versteckt. Wir benutzten an diesem Tag noch eine weitere Fähre und landeten schließlich hinter Sandnessjøen auf einem Parkplatz unter der Helgelandsbrücke. Von hier konnten wir den Schiffsverkehr unter der Brücke beobachten.
Am nächsten Morgen fuhren wir noch einmal zurück nach Sandnessjøen um einzukaufen. Danach ging es weiter nach Levang. Hier erwartete uns die nächste Fähre. Sie brachte uns nach Nesna. Der Himmel war heute immer noch bewölkt. Zwischendurch kamen aber immer größere blaue Flecken zum Vorschein. So umrundeten wir mit unserem Wohnmobil den Sjonafjord. Zwischendurch gab es immer schöne Aussichtspunkte, an den wir anhalten und die Aussicht genießen mussten.
Hinter Kilboghavn steuerten wir einen Campingplatz an. Der Himmel war zwischenzeitlich so weit aufgerissen das wir uns sogar Hoffnung auf Mitternachtssonne machten, obwohl wir noch gar nicht den Polarkreis überquert hatten. Aber es kam anders. Der Himmel zog sich wieder zu und als wir am nächsten Morgen die Fähre nach Jetvik benutzten, regnete es die ganze Zeit. So haben wir den Polarkreis endlich mal bei Regen überquert.
Im Grunde regnete es heute den ganzen Tag. Da es der 23. Juni und damit Mitsommer war, taten uns die Norweger leid, die sich für des Abend auf ein Fest am Lagerfeuer gefreut haben. Als wir am Holandsfjord vorbeikamen, konnten wir noch nicht einmal die Engabreen- Gletscherzunge sehen. Alles lag im Nebel. Dabei hätte ich zu gerne gesehen, wie sich der Gletscher in den letzten 10 Jahren verändert hat. Müssen wir als noch einmal wiederkommen!
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Wir durchfuhren den 7.900 Meter langen Svartisentunnel und folgen der Straße dann immer an der Küste entlang. Bei Grimstad hielten wir auf einem Parkplatz und bestaunten das Denkmal für ein gesunkenes deutsches U-Boot. Der Stein glänzte auf Grund des Regens wie Eis.
Für die Nacht suchten wir uns einen Stellplatz auf der Insel Sandhornøya. Es war schon spät und wir sahen trotz des schlechten Wetters noch einige Lagerfeuer an der Küste. Unser Stellplatz lag an einem Strand, der früher einmal für ein Kunstprojekt benutzt wurde. Einmal im Jahr findet noch ein Festival statt. Deswegen gibt es hier auch ein sehr modernes Toilettenhaus, das ganzjährig geöffnet ist.
Wir standen ganz allein auf dem Parkplatz und konnten am nächsten Morgen auch den ganzen Strand für unseren Hundespaziergang benutzen. Die Sonne verdrängte zunehmend die Wolken und überraschender Weise konnten wir am Vormittag in kurzen Hosen und mit T-Shirt am Strand spazieren gehen und das Veloped testen. Amarok hatte endlich mal wieder richtig Auslauf und wir konnten den Blick auf Bodø und die vorbeifahrenden Hurtigruten Schiffe genießen.
Gegen Mittag machte ich noch ein Foto von dem Sanitärgebäude und dann fuhren wir aber weiter. Schließlich wollten wir heute auf die Lofoten. Es wäre großartig, wenn das Wetter so bliebe! (Bild 25)
Leider tat uns das Wetter den Gefallen nicht. Am Saltstraumen war es noch trocken, aber schon bedeckt. In Bodø fing es dann an zu regnen. Leider war die Nachmittagsfähre schon voll, sodass wir bis zur Abendfähre warten mussten.







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